Die Zeit von 1952 bis 1963
1952 – 1955: Erste Clubboote
Im Jahr 1952 kam die Gruppe Hamburg mit ihrer Olympiajolle am Bootssteg und in den Räumen von Daniel Reich an der Alster unter. Das Clubleben wurde lebhafter.
Eine Gruppe der BSV hatte sich in Berlin zusammengefunden.
Die „Segelkameradschaft Ost” hatte einen alten Vertens-Kreuzer als „Pfeil 11” in Dienst gestellt, auf dem einige Mitglieder der BSV nach langer Zeit wieder auf der Ostsee segeln konnten. Im gleichen Jahr wurde von der BSV ein regattafähiger Pirat (Baujahr 1949) angeschafft. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf insgesamt 183 angestiegen.
Auf der Alster verfügte die BSV über drei Jollen, und Mitglied Osolin erwarb einen 9 m langen Motorkreuzer. Es wurde eine Spendenauflage zum Erwerb eines Seekreuzers ins Leben gerufen.
Zu den schon genannten zwei Gruppen hatte sich eine dritte in Flensburg etabliert.
Im Jahr 1953 wurde das 75-jährige Jubiläum der BSV in Hamburg mit Festansprachen, Festessen und Juliläumsball würdig begangen. 140 Personen nahmen am Festakt teil.
Die BSV-Flotte wuchs auf 8 Einheiten, die Mitgliederzahl auf 212.
Das Jahr 1954 brachte der BSV eine neue Gruppe in Hannover. Gruppenleiter Kurt Schilling mit zunächst 13 Mitgliedern bemühte sich, eine Jolle an den Maschsee nach Hannover zu bekommen.
Inzwischen wuchs auf der Alster die Freude am Regattasegeln. Gemeinsam mit der Seglergruppe der Universität Hamburg und der Seglergruppe der Shell wurden 33 Wettfahrten absolviert.
Die Gruppe Hannover wuchs noch in diesem Jahr auf 32 Mitglieder, auch wurde die 0-Jolle „Olympia” im August von Hamburg nach Hannover überführt. Vom 14. August bis zum 5. November wurden mit ihr 108 Fahrten auf dem Maschsee unternommen. Ab Oktober verfügte die Gruppe Hannover zudem über den Piraten „Frechdachs”.
Im folgenden Jahr 1955 konnte die BSV ihre erste seegehende Kielyacht nach dem Kriege, die „Vinga”, in Dienst stellen. Sie lag zunächst am Steg der Bootswerft Böbs in Travemünde. Die Hauptabmessungen der „Vinga”, einem 75 qm nationalen Kreuzer, waren: LüA 11,7 m; Br. 2,7 m; T 1,54 m; Verdrängung 5,53 t.; Baujahr: 1914 bei Abeking & Rassmussen.
Die Zahl der privaten Boote nahm zu.
1956 – 1963: Suche nach einem Clubgelände
Im Jahr 1956 fand die Gruppe Hannover im Clubhaus des Hannoverschen Yacht-Clubs am Maschsee als Gast eine Unterkunft. Seit diesem Zeitpunkt bestehen freundschaftliche Bindungen zwischen dem HYC und der BSV.
Der „Frechdachs” beteiligte sich erstmals an der Steinhuder-Meer-Woche, blieb aber seines Alters wegen im Mittelfeld.
Die Zahl der Mitglieder der BSV stieg in diesem Jahr auf 273.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die BSV stetig weiter, ohne dass bemerkenswerte Ereignisse eintraten. Dabei wuchs unter den Mitgliedern die Sehnsucht, aus dem „Gastzustand” herauszukommen und endlich über eigene Räume und eigenen Grund und Boden zu verfügen.
Im Jahr 1961 legte Erik von Holst sein Amt nieder und wurde von der Generalversammlung wegen seiner vielfältigen Verdienste um die BSV und um den deutsch-baltischen Segelsport im Allgemeinen zum Ehrencommodore ernannt. Als sein Nachfolger wurde Kurt Schilling zum Commodore gewählt. Ehrencommodore Erik von Holst starb im folgenden Jahr.
Der Wunsch nach einem eigenen Vereinsgelände wurde immer stärker, denn das das Eigenleben des Clubs sollte nicht verloren gehen. So sahen sich die damaligen Comité-Mitglieder Kurt Schilling und Bernt Deinhardt schon 1961 am Steinhuder Meer um. Sie beantragten beim Landkreis, eine Wiesenfläche hinter der Strandkolonie pachten zu dürfen. Aber daraus wurde nichts.
1962 beantragte Bernt Deinhardt bei der Fürstlichen Hofkammer die Pacht eines Grundstücks, das Liegeplätze für 2 bis 3 Boote ermöglicht hätte (mehr Boote hatten wir damals im Raum Hannover nicht). Auch hieraus ist (zum Glück) nichts geworden.
Im Jahr 1963 schlug die Fürstliche Hofkammer der BSV vor, gemeinsam mit Engländern ein Ufergelände zu erschließen. Hierfür wurde uns ein Schilfgelände angewiesen. Im Juli des Jahres traten die Engländer zurück. Die BSV hatte aber schon 150 m3 Boden auffahren lassen, leider eine Fehlinvestition. So blieb zunächst wieder alles beim alten.
Die Gruppe Hamburg war indessen immer noch an der Alster, jetzt beim Gastwirt Mello beheimatet, und veranstaltete ihre winterlichen Clubabende im „Haus des Sports”.
Die Gruppe Berlin als Dauergast beim VSaW (Verein Seglerhaus am Wannsee) verfügte im Jahr 1963 über 2 Boote.
Die BSV-Flotte zählte im gleichen Jahr insgesamt 30 Einheiten. Die alte „Vinga” wurde verkauft, so dass die BSV bis 1965 ohne clubeigenen Seekreuzer war. Trotzdem waren viele Mitglieder auf See unterwegs. Sei es mit der „Friedrich Wilhelm” Eigner J. Bude, oder der „Puppi IV” Eigner Dr. H. Weski, oder anderen Booten.
Schließlich ist 1963 das Gründungsjahr unserer Clubzeitschrift, der „Flüstertüte”. Sie wurde die nächsten 25 Jahre von Egbert von Hetling mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Ingeborg herausgegeben. Mit ihren Berichten verbindet die „Flüstertüte” auch heute die Gruppen Berlin, Hamburg und Steinhude.